Markenführung in der Rezession
Welchen Einfluss haben fehlende Strategien in der Markenführung auf die Markenstärke in einer Rezession und welche Lösungsansätze gibt es?
Die Markenführung steht in Zeiten wirtschaftlicher Rezession vor besonderen Herausforderungen. Fehlende oder unzureichende Strategien können die Markenstärke erheblich beeinträchtigen, im Ergebnis mit langfristigen, negativen Auswirkungen auf das Unternehmen. Untersucht wurden die Einflüsse fehlender Markenstrategien auf die Markenstärke während einer Rezession und erörtert notwendige Maßnahmen zur Stärkung der Marke.
Theoretischer Hintergrund
Markenstärke wird als die Fähigkeit einer Marke definiert, langfristig Kundenbindung, Markentreue und Marktwert zu generieren (Aaker, 1991). In wirtschaftlich unsicheren Zeiten können Marken eine stabilisierende Funktion übernehmen. Prof. Carsten Baumgarth betont in seinen Forschungen die Bedeutung einer konsistenten und strategisch geführten Marke, die als Differenzierungsmerkmal und Wettbewerbsfaktor wirkt (Baumgarth, 2014).
Methodik
Zur Untersuchung des Einflusses fehlender Markenstrategien auf die Markenstärke während einer Rezession wurden verschiedene Studien analysiert. Dazu gehören sowohl quantitative als auch qualitative Erhebungen, die in den Jahren 2008-2010 sowie 2020-2022 durchgeführt wurden, also während der globalen Finanzkrise und der COVID-19-Pandemie. Zusätzlich wurden relevante Forschungsergebnisse von Prof. Carsten Baumgarth einbezogen.
Ergebnisse
1. Markenbekanntheit und -sichtbarkeit
Eine Studie von Millward Brown (2009) zeigte, dass Unternehmen, die während der Finanzkrise ihre Werbeausgaben stark reduzierten, einen signifikanten Rückgang der Markenbekanntheit verzeichneten. Fehlende Sichtbarkeit führte dazu, dass diese Marken im Bewusstsein der Konsumenten an Bedeutung verloren, was sich negativ auf ihre langfristige Marktposition auswirkte. Prof. Baumgarth betont in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit kontinuierlicher Kommunikationsmaßnahmen, um die Markenbekanntheit aufrechtzuerhalten (Baumgarth, 2014).
2. Markenloyalität
Laut einer Untersuchung von Deloitte (2021) gaben 60 % der Konsumenten an, während der COVID-19-Pandemie ihre bevorzugten Marken zu wechseln, wenn diese nicht mehr sichtbar oder verfügbar waren. Unternehmen ohne klare Kundenbindungsstrategien konnten die Loyalität ihrer Kunden nicht aufrechterhalten, was zu einem erhöhten Wechselverhalten führte. Prof. Baumgarth hebt hervor, dass emotionale Bindungen und Vertrauen durch konstante Markenpflege entscheidend für die Loyalität sind (Baumgarth, 2018).
3. Wahrgenommene Qualität
Studien von McKinsey (2020) zeigten, dass Marken ohne strategische Kommunikation ihrer Qualitätsmerkmale in Zeiten der Rezession einen Vertrauensverlust erlitten. Konsumenten hinterfragen die Qualität und Verlässlichkeit von Produkten stärker, wenn sie keine klare und konsistente Markenbotschaft erhalten. Prof. Baumgarth unterstreicht die Rolle der Qualitätssicherung und transparenten Kommunikation als Grundpfeiler der Markenwahrnehmung (Baumgarth, 2014).
4. Markenassoziationen und -image
Eine Analyse von Bain & Company (2009) ergab, dass Unternehmen, die während der Finanzkrise keine klaren Markenassoziationen kommunizierten, ein negatives Markenimage entwickelten. Fehlende Strategien zur Pflege der Markenassoziationen führten zu einer Abkopplung der Marke von positiven emotionalen und funktionalen Eigenschaften. Baumgarth betont die Notwendigkeit, positive Markenaspekte kontinuierlich zu kommunizieren, um ein starkes Markenimage zu erhalten (Baumgarth, 2014).
Diskussion
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass fehlende Strategien in der Markenführung während einer Rezession die Markenstärke erheblich schwächen können. Reduzierte Werbeausgaben und fehlende Kundenbindungsmaßnahmen sind dabei besonders kritisch. Marken, die es versäumen, ihre Qualität und positiven Assoziationen klar zu kommunizieren, verlieren an Vertrauen und Loyalität.
Notwendige Maßnahmen in der Markenführung
1. Kontinuierliche Kommunikation
Unternehmen sollten auch in Krisenzeiten in die Kommunikation ihrer Marke investieren, um die Markenbekanntheit zu sichern und die Beziehung zu den Kunden aufrechtzuerhalten.
2. Kundenbindungsstrategien
Die Implementierung von Loyalitätsprogrammen und personalisierten Kommunikationsmaßnahmen kann dazu beitragen, die Bindung der Kunden an die Marke zu stärken.
3. Qualitätssicherung und Transparenz
Eine klare Kommunikation der Qualitätsstandards und eine transparente Unternehmensführung sind entscheidend, um das Vertrauen der Konsumenten zu erhalten.
4. Pflege von Markenassoziationen
Es ist wichtig, kontinuierlich positive Markenassoziationen zu fördern und zu kommunizieren, um das Markenimage zu stärken.
Lösungsansätze durch valide Daten über die eigene Positionierung im Wettbewerbsumfeld
Ein zentraler Aspekt zur Stärkung der Markenführung in einer Rezession ist die Nutzung valider Daten zur eigenen Positionierung im Wettbewerbsumfeld. Unternehmen sollten:
1. Marktforschung und Wettbewerbsanalyse
Regelmäßige Marktforschung und Wettbewerbsanalysen durchführen, um aktuelle Trends und Veränderungen im Markt zu erkennen und darauf zu reagieren.
2. Datengetriebene Entscheidungen
Entscheidungen auf Basis valider Daten treffen, um fundierte Strategien zu entwickeln und umzusetzen. Dies beinhaltet die Nutzung von KPIs zur Messung der Markenperformance.
3. Benchmarking
Die eigene Markenpositionierung mit der von Wettbewerbern vergleichen, um Stärken und Schwächen zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Markenstrategie zu ergreifen.
4. Kundenfeedback integrieren
Kundenfeedback systematisch sammeln und analysieren, um die Markenstrategie an den Bedürfnissen und Erwartungen der Kunden auszurichten.
Fazit
In einer Rezession sind Marken ohne klare Strategien erheblichen Risiken ausgesetzt. Die Analyse der Studienergebnisse und die Erkenntnisse von Prof. Carsten Baumgarth zeigen, dass fehlende Markenstrategien zu einem Rückgang der Markenbekanntheit, Loyalität, wahrgenommenen Qualität und positiven Markenassoziationen führen können. Um die Markenstärke zu erhalten und gestärkt aus der Krise hervorzugehen, sollten Unternehmen auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gezielte Markenführungsstrategien verfolgen. Der Einsatz valider Daten zur eigenen Positionierung im Wettbewerbsumfeld ist dabei von zentraler Bedeutung, um fundierte und effektive Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen.
Literaturverzeichnis
Aaker, D. A. (1991). Managing Brand Equity. The Free Press.
Baumgarth, C. (2014). Markenführung: Grundlagen – Innovative Ansätze – Praktische Umsetzungen. Springer Gabler.
Baumgarth, C. (2018). Corporate Brand Management. In: Esch, F.-R. (Hrsg.), Moderne Markenführung. Springer Gabler.
Deloitte. (2021). Global Marketing Trends.
McKinsey & Company. (2020). How COVID-19 has changed consumer behavior.
Millward Brown. (2009). BrandZ Top 100 Most Valuable Global Brands.
Bain & Company. (2009). Winning Brands in a Downturn.
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