European Real Estate Brand Institute

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Glaubwürdigkeits Faktor - CSR

Nachhaltigkeit im doppelten Eigeninteresse, Verantwortung als bare Münze

Rund ein Drittel der globalen Treibhausgas-Emissionen und 40 Prozent der verbrauchten Rohstoffe gehen auf die Bau- und Immobilienwirtschaft zurück. Die Verantwortung der Branche kommt bei diesen Zahlen klar zum Ausdruck und führt zur grundsätzlichen Idee von dem, was unter Corporate Social Responsibility, kurz CSR, verstanden wird. Der Begriff steht für die Bemühungen von Organisationen und Unternehmen, nachhaltig – also nicht auf Kosten zukünftiger Generationen – zu handeln. Der diesbezügliche Druck auf Unternehmen kommt von allen Seiten, von einer kritischen Öffentlichkeit, von einer zum Handeln genötigten Politik und von einem Gesetzgeber, der die Verantwortung in einen rechtlichen Rahmen fasst.
Um in der heutigen Medienwelt erfolgreich sein zu können, müssen sich Unternehmen der Immobilienwirtschaft dieser Verantwortung stellen, daran gibt es längst kein Vorbeikommen mehr.

Kapitalmarkt ersetzt intrinsische Motivation

Wie aber verträgt sich die Tatsache, dass jedes Unternehmen seine ökonomischen Interessen zu wahren hat, mit der ökologischen und sozialen Dimension von CSR? Zumal betont werden muss, dass CSR-Maßnahmen im Kontext der Freiwilligkeit stehen, da die Einhaltung von rechtlichen Anforderungen nicht zur CSR zu zählen ist. Erstaunlicherweise ist es gerade der Kapitalmarkt, der die vermeintlich schwer zu bauende Brücke zwischen Ökonomie und Ökologie schlägt. Fakt ist nämlich, dass Immobilien-Investmentgesellschaften den Anforderungsprofilen der Kapitalgeber bestmöglich entsprechen müssen, wenn sie zu Geld kommen und reüssieren wollen. institutionelle Großinvestoren wie Banken, Fonds oder Versicherungen legen sich bezüglich getätigter Investitionen immer höhere Standards der Nachhaltigkeit auf. Kurz und gar nicht mehr so überspitzt gefasst: Ohne Nachweis einer nachhaltigen Grundhaltung, gibt es auch vom Markt kein Geld für Immobilienprojekte. Es ist demnach ausgerechnet der schnöde Mammon, der Unternehmen in die Nachhaltigkeit drängt und damit der zuweilen noch immer fehlenden intrinsischen Motivation, verantwortlich zu handeln, auf die Sprünge hilft.

Ökologie = Ökonomie, gute Nachricht für die Gesellschaft

Längst kann durch eine Vielzahl von Studien belegt werden, dass Unternehmen, die eine klare Linie in Sachen CSR fahren, schneller und einfacher Geld vom Investorenmarkt generieren. CSR-Maßnahmen, die früher als eigene, vom operativen Geschäft getrennte Handlungen betrachtet wurden, sind mittlerweile als Teil der Wertschöpfung zu betrachten. Das gilt ganz besonders in der Immobilienwirtschaft, wo die Langfristigkeit von Projekten in all ihren Phasen (Planung, Bau, Nutzung, Umnutzung, Entsorgung) eine im Grunde auf der Hand liegende Vereinbarkeit mit den Zielen von CSR erlaubt. Fakt ist, dass nachhaltiges Handeln handfeste Vorteile hat – am Beispiel der Errichtung von ökologisch zertifizierten Green Buildings. Diese erzielen am Markt bessere Verkaufspreise und sind zugleich immer kostengünstiger zu planen und zu errichten, sofern die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung effizient genutzt werden. Ökologisch geplante Gebäude zeichnen sich zudem durch geringe Betriebskosten aus, die bekanntlich den größten Kostenfaktor darstellen. Das fördert weiter die Wohn- und Arbeitsbedingungen in Wohn- bzw. Officegebäuden, stärkt somit die Zufriedenheit der Nutzer und kommt letztendlich damit auch den schaffenden Immobilienunternehmen zugute. Das führt wiederum zum sozialen Aspekt von CSR und zu positiven Effekten im Rahmen des Employer Brandings. Kurzum: Die Befürchtung, dass sich Ökologie und soziale Nachhaltigkeit mit Ökonomie nicht vertragen, hat sich als Mähr erwiesen. In Wahrheit profitiert die Bau- und Immobilienbranche von CSR bei Immobilien.

Verantwortliches Handeln geschieht damit sowohl im ökologischen als auch im ökonomischen Eigeninteresse  Eine gute Nachricht für die Gesellschaft.

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