European Real Estate Brand Institute

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26.04.22 - BRAND TALK - ESG ALS RISIKOFAKTOR?

Risikofaktor ESG?

Wenn es um die Frage geht, wie man die ESG Aktivitäten in Unternehmen implementiert, gehen die Positionen auseinander. Die Aussage der „Delegation nach oben“, heißt dabei klar: wenn es auf Vorstands- oder Geschäftsführerebene kein unmittelbar gelebtes Commitment gibt, kann auch die beste Arbeitsgruppe keinen nachhaltigen Erfolg vorzeigen. Denn Mitarbeiter, Stakeholder oder gar NGO haben mittlerweile sehr sensible Antennen, ob es ernst gemeint ist oder an der Vorstufe zum „Green washing“ steht. Spätestens an der Stelle wird klar: ESG kann auch zum Risiko werde, wenn man keine klare Position bezieht und wenn man keinen Regierplan für die viele kleinen Umsetzungsschritte aufzeigen kann. Denn auf der anderen Seite erwartet kaum jemand, am allerwenigsten die Kapitalmärkte, dass eine Repositionerung auf Grün über Nacht erfolgen kann. Zeige mir deinen Weg und den Zeitstrahl der Umsetzung, lautet denn auch eines der zentralen Ergebnisse des Webinars „Risikofaktor ESG“ mit Vertretern aus der Logistikbranche, der Fondsbranche und der Berater/Implementierungsebene.

Weitere zentrale Aussagen:

  • Es ist ein Prozessmodell und erst dann ein Produkt

  • Es existiert aktuell keine umfassende Benchmark des Agierens, die Mehrzahl der Unternehmen sucht schrittweise seinen eigenen Weg

  • Es ist kein Risiko ist, wenn man als Unternehmen sich aktuell NICHT ESG konform verhält. Kurzfristig nicht, aber mittelfristig sicher.

  • ESG ist unternehmensspezifisch eine Risikovermeidungsstrategie welche osziliert zwischen Negativaspekten wie „Kostensteigerungen“ oder „erhöhter Verwaltungsaufwand“ und positiven Erwartungen an eine „bessere Position im Wettbewerb“, insgesamt „höhere Transparenz“ oder „bessere Finanzierungskonditionen“

  • Gebäudedaten sind der Dreh- und Angelpunkt bei der Ableitung von Klimazielen im Bestand

  • Der Weg zum Carbon Footprint wird als der nächste logische Schritt gesehen um hier eine Vergleichbarkeit der Objekte und im Nachgang eine CO2 Reduzierungsstrategie umzusetzen

 Prof. Dr. Thomas Beyerle